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Untenrum frei

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War es das jetzt mit der sexuellen Revolution? Sind wir unendlich liberal, weil mit nackten Brüsten für Tierfutter und Baumärkte geworben wird? Mitnichten, sagt Margarete Stokowski. Es gilt auch noch im 21. Jahrhundert, Machtstrukturen aufzusprengen, über Sexualität zu sprechen und über Geschlechterrollen, die wir mit riesigem Aufwand spielen. Die Autorin möchte keine neuen Regeln aufstellen, sondern von längst überkommenen Vorstellungen befreien und gegen Tabus angehen. Das klingt vielleicht streng, aber dieses Buch ist anders: Es ist lustig, mutig und irrsinnig klug.
Stokowski erzählt frisch und wunderbar von persönlichen Erlebnissen, analysiert gesellschaftliche Konstellationen und zeigt, wie sich Schamgefühle und Rollenbilder in den kleinen, schmutzigen, komischen Dingen manifestieren; wenn es um Probleme bei der Benennung der Vagina geht, um Prinzessinnenkleider oder die Erotik von Hüpfbällen. Und sie macht deutlich, wie diese kleinen Dinge die großen, fiesen Fragen aufwerfen: Was macht es mit Mädchen, wenn die Bravo empfiehlt, Rouge aufzutragen, immer zu lächeln und süße Haarspangen zu tragen, um den Schwarm zu erobern? Warum trauen sich Männer Chefposten eher zu als Frauen? Mit scharfsinnigem Blick auf die Details gelingt Stokowski ein provokantes, politisches und befreiendes Buch.

252 pages, Hardcover

First published September 8, 2016

831 people are currently reading
10397 people want to read

About the author

Margarete Stokowski

6 books480 followers
Margarete Stokowski is a Polish-German writer and essayist, best known for her weekly essays for the magazine Spiegel Online, where she writes about the current state of feminism in Germany.

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Community Reviews

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9,780 (59%)
4 stars
5,323 (32%)
3 stars
1,249 (7%)
2 stars
164 (<1%)
1 star
30 (<1%)
Displaying 1 - 30 of 763 reviews
Profile Image for Alexandra .
936 reviews357 followers
May 24, 2019
Kann ich ein aktuelles Feminismusbuch Männern und Frauen gleichermaßen empfehlen? Ja, seit Kurzem kann ich das, nämlich dieses. Margarete Stokowski hat mit ihrem Werk in leichter Form – ich meine hier den sprachlichen Ton, der LeserInnen die Inhalte abseits von gelernten Feminismustheorien und Vorwissen leicht rezipieren lässt und beileibe nicht leichtgewichtige Inhalte – einen ausgezeichneten Beitrag zu diesem Thema abgeliefert.

Locker, flockig, persönlich, witzig und sehr intelligent bringt uns die Autorin episodenhaft die strukturellen und angelernten Probleme des Feminismus nahe, spickt diese aber mit belegten Hintergrundinformationen und Quellen und würzt sie zudem mit eigenen Erfahrungen. Großteils werden Sozialisationsmuster von der frühesten Kindheit an über die Pubertät bis ins Erwachsenenalter identifiziert – aber nicht anklagend, sondern wahrhaftig und manchmal sogar augenzwinkernd – sehr klug, aber nicht belehrend präsentiert. Dabei nimmt sie nicht nur die Männer, sondern auch die Frauen in die Pflicht, an dieser Veränderung mitwirken zu müssen. So geht Feminismus at its best.

Dieser leichte witzige Umgangston mit dem Thema liegt vielleicht auch daran, dass Stokowski sich – so wie ich persönlich – erst sehr langsam, nach und nach zu einer Feministin entwickelt hat, wie sie im Vorwort ihre Position genau darlegt. Das macht sie herrlich unradikal, unkompliziert, aber doppelt so glaubwürdig, wenn sie trotzdem humorvoll, aber unbeirrbar die richtigen Themen anschneidet, mit einem Augenzwinkern die Finger in die Wunden legt und sich sogar selbst eingesteht, dass sie sich in der Vergangenheit oft hat unterbuttern lassen.

Im Kapitel Kindheit und Jugend geht es selbstverständlich um die Sozialisation, die die Muster von Benachteiligung bereits so früh zementiert, dass sie uns gar nicht auffallen. Die Fakten sind ohnehin bekannt, aber sie liegen nun alle gleichzeitig auf dem Tisch, werden wirklich gut präsentiert und die Zusammenhänge detailliert aufgezeigt.

Besonders herausheben möchte ich die tiefgründigen Analysen über das falsche Bild von Körper und Sexualität, das Jugendzeitschriften beiden Geschlechtern und später Frauenzeitschriften vollends ruinös vermittelten. In diesem Fall hätte die Generation Internet nun durchaus einen Startvorteil und Informationsvorsprung, den sie zu nutzen wissen könnte, würde sie die richtigen Kanäle frequentieren.

"Vielleicht kommt die Wut, die ich heute auf Frauenzeitschriften und vermeintliche Sexratgeber habe, auch daher, dass ich für solches Zeug bis zu meinem achtzehnten Lebensjahr so viel Geld ausgegeben habe. Es wäre wahrscheinlich sogar besser und sogar gesünder gewesen, das komplette Geld für Drogen auszugeben."

Dieser knackige provokative Ausspruch der Autorin ist angesichts Bulimie, Magersucht und Ritzen, im Gegensatz zur relativen „Harmlosigkeit“ von Marihuana in der Pubertät durchaus mal eines kurzen Gedankens wert. Und Margarete Stokowski weiß, wovon sie spricht, hat sie doch selbst dies auch durchgemacht, erzählt authentisch und ungeschminkt von ihren Problemen.

"Solange wir damit beschäftig sind – und wir wollen sagen nachhaltig damit beschäftigt sind -, panisch zu wenig zu essen […] solange wir uns Schminktipps im Internet ansehen und uns nach Cellulite abtasten, haben wir den Sieg nicht verdient in der Schlacht – um was eigentlich? Weltherrschaft, okay, dann halt, aber – Was ziehe ich da an? Ich kann da nicht hin. Ich kann diese Weltherrschaftssache nicht machen, wenn ich nicht mal weiß, wie man sich zu solchen Gelegenheiten korrekt und dennoch weiblich kleidet."

Keine Sorge, wenn ihr nun aufgrund meiner bisherigen Zitate glaubt, Stokowski nähme nur die Frauen in die Pflicht und hätte unter dem Deckmantel des Feminismus ein antifeministisches Buch geschrieben, seid Ihr auf dem Holzweg. Nein, sie greift ganz klar auch männliche Verhaltensweisen beziehungsweise starre, bestehende Hierarchien auf und montiert diese witzig ab.

"Wenn ein System oder eine Hierarchie erst einmal etabliert ist, gibt es tausend Möglichkeiten, sie zu rechtfertigen. Da der Ist-Zustand irgendwie geworden ist, findet man für ihn auch immer Begründungen. Sich auf die Steinzeit zu stützen, oder das, was man von den Flintstones über sie weiß – ist praktisch, denn die Vergangenheit hat ja offensichtlich schon mal funktioniert. Als die Vergangenheit war, ist die Welt nicht untergegangen. Bei der Zukunft weiß man das nicht."

😀 Ein gutes Verfahren, diesem Totschlagargument zu begegnen, ist es, in dem Zusammenhang mal diese Strategie bis zum Ende mit dem Gesprächspartner durchzuspielen, dann auch alle anderen Errungenschaften der modernen Welt zu negieren (z.B. konkret auf das Mobiltelefon in der Hand des Gegenübers zu verweisen, dies anzusprechen), den Bewahrungsgedanken laut und humorvoll fortzuspinnen, zu pervertieren und uns allesamt gleich geistig wieder zurück zu den Affen auf die Bäume zu schicken.

Dass Stokowski bei dieser populärwissenschaftlichen Präsentation durch die lockere Tonalität und den Blick über den Tellerrand der Disziplinen manchmal vom Hundertsten ins Tausendste kommt, ist natürlich auch vorprogrammiert. Einige Männer, die ich kenne, allesamt ohnehin Feministen, haben die mangelnde Struktur des Buchs kritisiert. Sie haben zwar Recht, aber ich glaube, sie sind auch nicht die Zielgruppe. Diese Spezies haben wir ohnehin schon an unserer Seite, in der Forderung um Teilhabe, Geschlechtergerechtigkeit und Minderheitenförderung. Für ein Sachbuch im Rahmen des Feminismus ist dies meiner Meinung nach aber die perfekte Strategie, nicht so sehr die Struktur, sondern Leichtigkeit, Humor und Spannung bei diesem Thema zu forcieren, damit der Inhalt möglichst breit rezipiert werden kann. Sind die Feministinnen ohnehin schon seit der zweiten Welle der Bewegung in den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts als humorlose Emanzen verschrien, kann mit so einer Präsentation vielleicht einmal für Otto oder Ottilie Normalverbraucher von der Ablenkung durch Kritik bezüglich Form und Humor abgesehen werden. Vielleicht dringen somit endlich mal die Inhalte und die Ideen durch diesen Schutzwall ins Hirn hinein. Insofern ist nämlich dieses Buch wirklich ein bisschen anders als die klassischen Werke zu dem Thema (wie Beauvoir, Schwarzer und Konsorten), die ich selbstverständlich jedem zu lesen empfehle, was auch Frau Stokowski in ihrem historischen Abriss den LeserInnen so ganz nebenbei vorschlägt. Bei strukturiertem, todernst präsentiertem Feminismus verdrehen sogar oft Frauen die Augen.

Bis kurz vor Ende des Buches hat mich also die nicht so präsente Struktur des Werks überhaupt nicht gestört, aber der Schluss verpufft total, es fehlt einfach die Klammer, der Abschluss, auch deshalb, weil die aufgestellte optimistische Prämisse zudem auch noch bewiesenermaßen empirisch falsch ist.

"Die Idee, dass Frauen unveräußerliche Rechte haben, lässt sich nicht mehr so leicht aus den Köpfen vertreiben. Es sind die Ideen, die nicht mehr in den Krug zurückzubringen sind."

Ein kurzer Blick in das Geschichtsbuch belehrt uns bedauerlicherweise eines Besseren. Schon mal was von der Iranischen Revolution 1978/79 gehört? – Noch nicht lange her. Wir sollten uns also nicht nur für ein Vorantreiben des Feminismus einsetzen, sondern auch verhindern, dass die Uhr zurückgedreht wird und wir wieder aus dem öffentlichen Leben ins Haus entsorgt werden. Eine Art von Gilead (Margaret Atwood) ist gar nicht so weit weg von uns, im Iran schon seit fast vier Jahrzehnten und mehreren Generationen reinstalliert, bei den Taliban war das Intermezzo zwar vorübergehend, aber so etwas kann immer wieder passieren. Dieser Kritikpunkt ist aber aus meiner Sicht Jammern auf sehr hohem Niveau.

Fazit: Ein wirklich großartiges Buch zum Einstieg in die Ideen und Konzepte des Feminismus. Könnten sogar NichtfeministInnen lesen, ohne dass ihr Gehirn explodiert oder der Humor Harakiri begeht.
Profile Image for Semjon.
745 reviews475 followers
July 25, 2018
Nach einer anfänglichen Begeisterung über den flotten unkomplizierten Schreibstil der Autorin, hat sich meine Euphorie gegen Ende der Lektüre sehr abgekühlt. Der Stil konnte letztlich nicht überdecken, dass mir der rote Faden gefehlt hat. Es beginnt zunächst chronologisch mit dem Jugend der Autorin und ist auch auf das Thema fokussiert, dass einem auf dem Buchrücken schmackhaft gemacht wird. „Warum fällt es leichter, über Essen zu reden als über Sex. [...] erzählt MS von den kleinen schmutzigen Dingen, über die man lieber nicht redet, [...] S zeigt, wie sich Rollenbilder und Schamgefühl manifestieren [...].“ Diese Aussagen gepaart mit dem Buchtitel haben mich vermuten lassen, dass es um die Frage geht, warum wir zwar meinen, obenrum frei zu sein, also vom Verstand ein unbeschwertes, gleichberechtigtes, sexuell erfüllendes Leben zu führen. Und zwar in einer Gesellschaft, die auch Dank des Internets verpornografisiert ist. Aber die die ständig präsentierte sexuelle Freizügigkeit hinter der verschlossenen Schlafzimmertür nicht auslebt. Also untenrum nicht frei ist.

Auf diese Frage bewegte sich das Buch auch in den ersten drei Kapiteln noch hin, gerade das sehr ämusant geschriebene 1. Kapitel hat hier Lust auf das Weiterlesen gemacht. Spätestens als im 4. Kapitel die Geschichte des Feminismus ausgebreitet wurde, verlor sich das Buch nach meinem Geschmack in einer Ansammlung von kurz angerissenen Themen und Behauptungen, über die man gerne hätte diskutieren können. Das war mir an vielen Stellen dann aber zu platt. In einem Essay in SPON kann ich mich über den Stil erfreuen, aber ein ganzes Buch lang war mir das schlichtweg zu viel.

Hätte ich gewusst, dass das kleine Buch den kompletten Kampf und die Themen des Feminismus behandeln möchte, dann hätte ich davon Abstand genommen. Damit will ich absolut nicht die Bedeutung des Einsatzes für die Rechte von Frauen herunterspielen. Alles wirklich gut und wichtig, was war und was ist. Für mich spielt das aber keine so große Rolle, weil ich für mich sage: ich stehe absolut dafür ein, dass es eine Gleichbehandlung und Gerechtigkeit geben muss in unserer Gesellschaft. Ich brauche dafür aber keinen Label auf dem Shirt oder einen Button an der Brust. Ich habe schon ein Problem damit, wenn mir ein Mensch begegnet, der sagt, ich bin -ist oder -istin. Genauso wie die Autorin nicht verstehen kann, wie es bei ihr im Studium nach kurzer Zeit schon Hegelianer gibt oder die Geschlechterrollen früh festgelegt sind, setzt sie sich selbst einen Rollenhut (als Feminist) auf. Wenn ich dann so Passagen lese, dass sie mit einem BWL-Studenten geschlafen hat, dann denke ich mir, dass die Gute kein Deut besser ist, als die Menschen, bei denen sie festgefahrene Rollenbilder kritisiert. Was bleibt denn aus der Geschichte hängen? BWLer machen also nach dem Sex eine Gewinn- und Verlustrechnung auf oder vergleichen das Eingehen einer Partnerschaft mit einem Marktprozess aus der Vertriebslehre. Herrje, was ein altes Klischee. Und solche Beispiele lassen sich auch noch an anderer Stelle finden. Ein Sachbuch sollte fundiert bleiben.

Doch vielleicht will das Buch ja gar kein Sachbuch sein. Eher ein Essay? Oder eine langgezogene spitzfindige Kolumne? So liest es sich größtenteils für mich und dagegen ist ja auch nichts zu sagen, wenn es die Länge einer Kolumne hat. Es ist für mich halt schon ein Unterschied, ob man für SPON schreibt oder sich für ein Buch entscheidet.

Letztlich liegt es aber nicht nur an der Autorin, sondern auch an mir und meiner Einstellung zu Büchern, die einen Ismus verteidigen. Feminismus ist wichtig, andererseits stehe ich aber auch dafür ein, dass Menschen sich nicht nur durch ihr Geschlecht unterscheiden, sondern viel nuancierter durch ihren Charakter. Genauso wie die Frauen für ihre Rechte kämpfen, kämpfe ich für das Verständnis, als introvertierter Mann so zu sein wie ich bin. Alles hat seine Berechtigung. Jedes Eintreten für die eigenen Interessen. Und jeder darf auch seine Meinung äußern, was in den sozialen Medien leider auch hinhänglich passiert, darf in Talkshows streiten und Bücher darüber schreiben. Aber für mich hat das keinen weiteren Nutzen. Außer ein unterhaltsames Schmunzeln in den ersten Kapiteln hat mich das Buch nicht weitergebracht. Mich interessiert es dann letztlich doch nicht, mit wem Frau Stochowski als geschlafen hat, welche Sendungen sie in ihrer Jugend gesehen hat und welcher Schwachsinn in Frauenzeitschriften steht. Insofern sollte ich einfach sagen, dass solche Bücher mir nichts bringen und damit kommen wir zur Kernaussagen: ich bin untenrum auch nicht frei, absolut nicht, obenrum schon eher. Aber das schreibt ja auch die Autorin, dass wir alle irgendwie unsere Privatsphäre wollen. Und da widerspricht sich das Buch. Wir wollen Privatsphäre, gieren aber nach den versteckten Schamgefühlen auf dem Klappentext. In diese Falle bin ich auch getappt. Pseudointellektueller Voyeurismus bedient mit einigen derben und vulgären Ausdrücken der Autorin. Für junge Frauen mag es ein wichtiges Buch sein. Für mich war es das nicht, allenfalls eine nette Unterhaltung. Also gerade noch drei Sterne.
Profile Image for Lea.
1,080 reviews291 followers
May 26, 2017
Mein Freund hat mir das Buch zu Weihnachten geschenkt und dann direkt danach erst einmal selbst verschlungen. Ich war darüber ziemlich überrascht, weil ihn das Thema Feminismus bisher meistens eher nervte, wenn ich darüber gesprochen habe. So, dass er zwar theoretisch vielem zugestimmt hat aber es ihm unangenehm war darüber zu sprechen. Ich dachte, dass er dieses Buch hier trotzdem gelesen hat, liege vielleicht darin, dass die Autorin an unserem Philosophieinstitut studiert hat und man sich da sogar über den Weg gelaufen ist, aber jetzt nach dem Lesen des Buches glaube ich, dass es etwas anderes ist: Stokowki schafft es einfach jeden, oder zumindest jeden der kein eingeschworener Antifeminist ist, mitzunehmen. Das macht sie indem sie sich entlang ihrer eigenen Lebensgeschichte hangelt, darin den Sexismus den sie erlebt hat festmacht und wie fest er in unserer ganzen Gesellschaft steckt, bis zu dem Moment, indem sie selbst zur Feminist wird und was das für sie bedeutet.

Das ganze ist für Feminismus-Neulinge ein toller Einstieg, der es schafft das Sachliche und die Faktenlage mit dem Emotionellen und Anekdotischen zu verbinden. Gerade die kurzen Stellen zu ihrer Essstörung und der Vergewaltigung, fand ich sehr bewegend. Ich habe mich an ganzen vielen Stellen selbst wieder entdeckt.

Aber auch, wenn man bereits mehrere Bücher zum Thema gelesen hat, wie ich das habe, lohnt sich das Buch. Ich kenne kein Feminismus Buch bei dem ich mit so wenig uneins war. Man merkt der Autorin ihr Philosophie-Studium und ihr kritisches Denken in alle Richtungen wirklich an.

Ich vergebe sehr selten fünf Sterne und wollte fast automatisch auf 4 klicken, bis ich mich kurz fragte "Warum? Was fehlte denn für die Top Bewertung?" und mir fiel auf, dass mein einziger Kritikpunkt ist, dass ich gerne weiter gelesen hätte. Ich bin sehr gespannt, was Stokowski noch so schreiben wird und hoffe auf ein weiteres Buch.
Profile Image for Laura Evlolle.
80 reviews285 followers
January 21, 2019
4 - 4,5 Sterne

Super interessant und lesenswert!
Allerdings finde ich, dass manche Themen und Gedanken ein wenig zu kurz gekommen sind. Ich hätte gern noch längere Auseinandersetzungen zu gewissen Sachen gelesen und fand, dass die Tiefe manchmal fehlte und viele Dinge leider nur kurz angerissen wurden.
Trotzdem empfehle ich das Buch absolut!
Profile Image for Anika.
949 reviews298 followers
July 18, 2018
Ein tolles Werk, das so ziemlich alles erfüllt, was ich von einem guten Sachbuch erwarte. Sehr sympathisch und unterhaltsam zu lesen, viele Punkte, die zum Nachdenken anregen, was nicht zuletzt an den zahlreichen "Aha-Momenten" liegt.

Worum geht es? Eigentlich darum, wie Frau Stokowski zur Feministin wurde: Anhand ihrer eigenen Lebensgeschichte, angefangen bei der Kindheit, über die Teenager-Jahre und Studium bis hin zum "Erwachsen sein", schildet die Autorin ihre ganz persönliche und gleichzeitig mit Fakten unterfütterte Geschichte vom Heranwachsenen eines selbstständig, philosophisch denkenden Individuums, das nach und nach Missstände, vor allem sexisitischer Natur, der Gesellschaft erkennt und diese schließlich anprangert.

Wow, das klingt groß und sperrig. Ist aber wirklich toll, nachvollziehbar und, wie bereits erwähnt, sehr sympathisch erzählt. Dass mir der "Ton" von Frau Stokowski gefällt, wusste ich schon aus ihren Kolumnen - dass sie auch über eine längere Strecke gut erzählen kann, hat sie hier nun auch unter Beweis gestellt.

Das Buch hat mich besonders angesprochen, da ich mich an vielen Stellen wiedererkannt und verstanden gefühlt habe: Sei es durch ähnlich erlebte Situationen/Momente, sei es durch ähnliche Handlungs- und Denkweisen. Allgemein fällt mir kein wirklich bedeutender Punkt ein, an dem ich der Autorin nicht zustimme. Auch die Mischung aus persönlichen Erlebnissen und allgemeiner Einordnung dieser hat mir sehr gut gefallen, wobei mich die besonders schlimmen Erlebnisse auch sehr berührt haben.

Ein rundum tolles Leseerlebnis, nicht nur für Frauen, sondern für alle Menschen, die sich mit dieser Thematik (Feminsmus, Seximus, Gleichberechtigung und -behandlung) auseinandersetzen oder vielleicht einfach nur mal mehr darüber erfahren möchten. Hier gibt es einen klugen, sehr unterhaltsamen Einstieg mit viel Inspiration zu weiterführenden Themen, neuen Sichtweisen und Denkanstößen. Und das ohne erhobenen Zeigefinger. Absolute Leseempfehlung! Mein Partner möchte das Buch nun auch lesen - ich freue mich schon jetzt auf die anregenden Gespräche, die wir dann darüber führen werden.
Profile Image for Elisabeth.
235 reviews231 followers
January 7, 2019
Dieses Buch bringt einfach allen etwas. Lest es! :)
Profile Image for xthelittlerose.books  (taylor's version).
170 reviews40 followers
April 16, 2021
Absolut empfehlenswert und eins der deutschen Feminismus MUSTs! Persönlich hat mir die erste Hälfte des Buchs besser gefallen als die Zweite. Im vorderen Teil hatte ich eher das Gefühl Zahlen und Fakten mitzunehmen, während es später viel um der Autorin ihre Meinung und weniger um Statistiken etc. ging. Wäre es noch ein bisschen durchmischter gewesen, hätte ich auf jeden Fall 5 Sterne vergeben. So oder so aber ein wirklich gutes Buch. Meiner Meinung nach etwas was jede:r mal gelesen haben sollte.
Profile Image for Elena.
1,002 reviews402 followers
July 26, 2020
“Wenn mich heute jemand fragt, ab wann ich mich als Feministin bezeichnet habe, kann ich das nicht genau sagen, aber irgendwann bekam ich den Verdacht, dass die Gleichberechtigung sich doch nicht von allein ergibt, wenn alle so weitermachen wie bisher, mich eingeschlossen. Dass es nicht reicht, individuelle Freiheiten trotz Ungerechtigkeit zu erlangen, sondern dass die Gründe für die Ungerechtigkeit wegmüssen.” - Margarete Stokowski, "Untenrum frei"

In "Untenrum frei" verbindet Margarete Stokowski Privates mit Öffentlichem, kommt von kleinen (und manchmal auch etwas größeren) Details aus ihrem Leben zum großen Zusammenhang und schafft mit persönlichen Anekdoten Aufhänger für die großen Fragen des Feminismus und des Patriarchats. Dabei bleibt ihr Stil immer locker flockig und doch ernst, was das Lesen zusätzlich zu diesem grandiosen Inhalt noch bereichert hat.

Zunächst wirkt die Reihenfolge ihrer Erzählungen etwas willkürlich, der rote Faden muss augenscheinlich erst gefunden werden. Nach und nach ergibt sich aber ein (erschreckendes) Gesamtbild der Gesellschaft, die immer noch geprägt ist von der Ungleichheit und Unterdrückung der Geschlechter, dem Sexismus in all seinen Facetten sowie den vielen, vielen sozialen und sprachlichen Tabus.

Stokowski erzählt den Leser_innen, wie es ist, als Mädchen in Deutschland aufzuwachsen. Sie spricht von unzulänglicher Aufklärungsarbeit, Essstörungen und Erfahrungen von Gewalt (bei einem Fahrradunfall verletzt sie sich "untenrum", als Jugendliche wird sie von ihrem Lehrer der Schach-AG vergewaltigt - beide Male bleibt sie stumm, da ihr die beschreibenden Worte fehlen), aber auch von Sex und Liebe.

"Untenrum frei" macht betroffen und wütend. Es macht aber auch Mut. Mut, für Gerechtigkeit einzutreten. Mut, gegen das Patriarchat aufzustehen und aufzubegehren. Mut, selbst für Veränderung zu sorgen. Außerdem hat es mir gezeigt, dass ich nicht alleine bin. Ich bin nicht alleine damit, dass ich für meine Ansicht, dass alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Sexualität und ihrem Körper die gleiche Freiheit haben sollen, als radikal gelte. Ich bin nicht alleine mit dem Hass, dem Unverständnis und dem Gefühl des lästig seins, das mir als Feministin entgegen schlägt.

“Wir werden Forderungen stellen, die wir zuvor nie gewagt hätten zu stellen, und wir werden dabei nicht "bitte" sagen, denn man sagt gar nicht "bitte" bei Revolutionen. Man sagt nur "danke" zu denen, die mitgekämpft haben.”

Ich möchte, dass alle dieses Buch lesen. Es ist wichtig, bereichernd und einfach nur grandios.
Profile Image for Henry Birnbaum.
31 reviews33 followers
November 20, 2017
Ein kleiner statistischer Überschlag hier bei Goodreads zeigt: Nur etwa 10 % der Leser von „Untenrum frei“ sind Männer. Das ist schade, denn es ist ein Buch, das von jedem gelesen werden sollte. Hier wird ein realistisches Feminismusbild vermittelt, das vollkommen frei von der Hysterie* ist, die den Begriff in der öffentlichen Diskussion (leider) so häufig umgibt. Margarete Stokowski gelingt diese Vermittlung auf unterhaltsame Weise und in gut lesbarer Sprache, weil sie diese Qualitäten eben höher schätzt, als ihren zweifellos vorhandenen theoretischen Background zur Schau zu stellen. Trotzdem finden auch Leser und Leserinnen mit Vorkenntnissen zur Thematik neue Erkenntnisse und Denkanstöße.

* Ich habe selbstverständlich aufgepasst bei der Erklärung der Etymologie von Hysterie und werde bei dem Begriff wahrscheinlich nie wieder nicht an sich an Hirnen festsaugende Gebärmuttern denken können.
Profile Image for Leah.
513 reviews71 followers
May 27, 2024
Als ich das Buch angefangen habe, dachte ich, dass der Hype schon ein bisschen vorbei ist und ich es viel zu spät lese - Pustekuchen! Das Buch hat mich echt begeistern können und die Probleme sind ja leider immer noch nicht gelöst oder verschwunden.
Besonders gefallen hat mir die Erzählweise: Stokowskis Erinnerungen an Kindheit, Jugend und Studienzeit rahmen die Themen. Die Schilderungen sind dabei so humorvoll, dass ich oft laut lachen musste.
Profile Image for Claudia - BookButterflies.
549 reviews310 followers
October 19, 2019
Mein erstes Buch zum Thema Feminismus und ich glaube dass es genau das Richtige für den Start in dieses wahnsinnig vielfältige und so wichtige Thema!
Die Kombination aus Geschichte, Sachwissen, Erkenntnissen aus Studien und gleichzeitig so viel Persönlichem der Autorin macht dieses Buch so wunderbar leichtgängig und trotzdem wahnsinnig nachdenklich! Ich habe sehr viel zum Thema Feminismus gelernt und gleichzeitig so viele „MindBlowing“ Momente gehabt, dass ich mir nach dem Hören des Buches noch zusätzlich die Printausgabe geholt habe, weil ich es unbedingt noch einmal lesen möchte und mir Notizen machen mag! Auch möchte ich mir einige der vielen Quellen noch genauer anschauen und brauche dafür das Quellenverzeichnis!
Ich werde mir weitere Texte der Autorin zu Gemüte führen, weil sie auch unfassbar sympathisch ist und ich oft mitgefühlt habe, auch wenn ich Ihre Erlebnisse (zum Teil zum Glück) selbst nicht teile. Aber ich verstehe jetzt so viel mehr und denke auch im Alltag schon oft an die Inhalte. Ganz toll!
Wer mir mehr Bücher in dieser Art und zu diesem Thema empfehlen kann >> IMMER HER DAMIT!
Profile Image for DrWarthrop.
189 reviews136 followers
August 19, 2019
Feminismus. Ein Wort, viele Bedeutungen. Für die einen gilt es als rotes Tuch der Ungewissheit, dass es möglichst zu umgehen und mit skeptischem Blick zu beobachten gilt. Für die anderen bedeutet der Begriff Selbstbestimmung, Akzeptanz und Freiheit. Aber warum löst so ein kleines Wort so einen Sturm der Empörung bei jeder noch so kleinen Äußerung aus?

Dieser und weiteren wichtigen feministischen Fragen geht Margarete Stokowski in ihrem Debüt auf den Grund. In unverwechselbarer empathischer und offener Diktion leitet das Buch, angereichert mit persönlichen Anekdoten durch den Reifeprozess eines jungen Mädchens immer in Hinblick auf geschlechterspezifische Einflüsse und den jeweiligen Entwicklungen. Dabei zeichnet die Autorin kein anklagendes Bild maskuliner Egozentrik (wie Feministinnen gerne von Kritikern vorgeworfen wird), sondern bietet ein facettenreiches, ambivalentes Spektrum existierender Geschlechterdiskriminierung, deren Ursprung meist kaum noch zu ermitteln, aber weiterhin vehement zu bekämpfen ist.

Gerade die Prägung unserer sexuellen Ideale durch redundante Erotisierung der öffentlichen Medien und Werbung, sowie deren radikal-rückschrittigen Aussagen erzeugen eine tiefe gesellschaftliche Kluft, die brillant präsent von Stokowski eingefangen wird. Trotz oder gerade wegen der komplexen Thematik sind Passagen von Selbstkritik und Zweifel durchzogen, womit die Entwicklung empathischer zu Tage tritt und Kritiker leichter sympathisieren könnten. Diese artet zu keinem Moment in ein „Regret-Festival“ aus und zeigt deutlich, dass die Grenzen oft nicht so leicht zu erkennen sind, wie es den Anschein erweckt.

Belegt werden die vielfältigen Argumente stets durch präzise Quellenangaben (insgesamt über 120 Stück) und unterlegt von wortgenauen Zitaten, wodurch diese wirksam, ehrlich und akkurat wirken und selten den Anschein gewollter Meinungsmache entstehen lassen. Fragwürdige Gegenüberstellungen oder unverhältnismäßige Diffamierung treten verschwindend gering zu Tage, was für ein Sachbuch mit solch ambivalenter Thematik eine Seltenheit ist. Ich möchte der Autorin an dieser Stelle natürlich keine fehlende Prägnanz oder Radikalität vorwerfen, die durchaus vorhanden sind und dem Buch einen ironisch passenden Ton verpassen.

„Untenrum frei“ ist eins der wichtigsten, feministischen Werke unserer Zeit. Es vereint die weiterhin unangenehme Egozentrik einiger Geschlechtsvertreter, die fragwürdigen Aufklärungsmethoden der Jugend und die allgemein herrschende Verklemmung unserer ach-so-offenen Gesellschaft, die zwar die Webadressen jeder Erotikwebsite auswendig kann, aber nicht mit BH-losen Brüsten oder behaarten Frauen-Achseln zurechtkommt. Selten gibt es Bücher, die es schaffen ein komplexes Thema in nicht einmal 250 Seiten in einem fulminanten, persönlichen und investigativen Rahmen zu präsentieren. Dieses hier ist so eins; absolute Empfehlung!
Profile Image for nettebuecherkiste.
650 reviews174 followers
November 24, 2021
Feminismus ist ja in unserer Gesellschaft nach wie vor ein Streitthema, vor allem, wenn es um Aspekte wie das Gendern geht. Einige Belege dafür, dass wir nach wie vor in einer patriarchalen Gesellschaft leben, sind geradezu absurd. Wusstet ihr, dass bei Stürmen, etwa Hurrikans, mit weiblichen Namen insgesamt mehr Opfer zu beklagen sind, weil man „weiblichen“ Stürmen weniger zutraut? Genau. Margarete Stokowski diskutiert die strittigen Fragen in diesem Buch in lockerer, erzählender Sprache. Zunächst geht sie dabei vor allem auf ihren eigenen Weg zum Feminismus ein, denn als Teenager machte sie noch eher das mit, was man von weiblichen Teenagern so erwartet, Rasieren, so schlank wie möglich sein usw. Insbesondere geht sie auf ihre sexuelle Entwicklung ein, die auch durch einen Missbrauchsvorfall geprägt war. (Also Triggerwarnung: sexueller Missbrauch). Sie erläutert, was sexuelle Freiheit wirklich bedeutet, warum gängige Teenagerkulte, etwa in Zeitschriften wie der „Bravo“, so schädlich sind, und was sich ändern muss. Vor allem im späteren Verlauf des Buches bringt sie zahlreiche schlüssige Argumente, etwa für das Gendern, Argumente, die ich mir gern aufgeschrieben hätte, was aber beim Hörbuchhören in der Badewanne eher schwierig ist. Daher empfehle ich bei diesem Buch eher ein Printexemplar, obwohl Annika Meier ihren Job als Sprecherin gut macht. Auch Männern empfehle ich dieses Buch, da es wirklich überzeugende Argumente bietet, die auch Skeptikern einleuchten müssten.
Profile Image for Nadja.
1,851 reviews85 followers
May 1, 2019
Irgendwie fällt es mir schwer dieses Buch zu bewerten.. Das Vorwort und die ersten drei Kapitel fand ich sehr interessant und auch zum Nachdenken anregend.. Und danach ging es irgendwie mehr nur noch um Gesellschaft und Feminismus im Allgemeinen und gar nicht mehr wirklich um das Untenrum? Das habe ich schade gefunden. Im Ganzen wurde vieles angerissen aber nicht wirklich tief gehend behandelt - es sind mehr kurze Essays lose zusammengehalten mit dem gewählten Überthema.. Dennoch natürlich empfehlenswert für alle welche etwas mehr über Feminismus erfahren möchte, da der Schreibstil sehr angenehm zu lesen ist.
Profile Image for sophiereads.
82 reviews
February 12, 2025
"Eine Gesellschaft, die die nackten Körper oder Körperteile von Frauen nicht mehr trennen kann von Sex oder Erotik oder der eigenen Sexualität, hat ein Problem mit ihrem Frauenbild und nicht nur mit dem."
Profile Image for Natascha.
758 reviews97 followers
July 18, 2023
Untenrum frei bietet einen knappen aber umfangreichen Rundumblick zum Thema Feminismus und eignet sich daher sicherlich gut als Einstiegslektüre zu diesem Thema. Der lockere und leicht verständliche Erzählstil von Margarete Stokowski trägt zusätzlich dazu bei, dass neben der Vermittlung von Wissen auch die Unterhaltung nicht zu kurz kommt. Ich hätte mir aber trotzdem an einigen Stellen etwas mehr Struktur und vor allem eine etwas tiefere Auseinandersetzung mit bestimmten Themen gewünscht.
Profile Image for ➸ Gwen de Sade.
1,222 reviews112 followers
February 10, 2022
Für mich im deutschsprachigen Raum ein absolutes Standardwerk des modernen Feminismus, alleine schon, weil die Lektüre nicht nur wichtig, richtig und aufschlussreich ist, sondern ich auch Stokowskis Humor liebe. Lesen muss das Buch jeder selbst, aber ich lass noch einige Weisheiten da, die mir gefallen haben:

“Political Correctness will nicht anderes als Anstand, Höflichkeit, Respekt, Genauigkeit. Sind das nicht die Werte, auf die man hier stolz ist - und mit Recht?”


“Aber Wut ist nicht dasselbe wie Hass. Hass will Zerstörung, Wut will Veränderung. Hass ist Destruktiv, Wut ist Produktiv.”


“Beides, Wut und Gelassenheit, sind Fähigkeiten, die man braucht, wenn man aktiv über sein Leben bestimmen will - und beides sind Fähigkeiten, die bei Mädchen nicht unbedingt geschätzt werden. Wut nicht, weil Aggressionen als männlich gelten, und Gelassenheit nicht, weil Gelassenheit ermöglicht, Konflikte auszuhalten, während Weiblichkeit eher damit verbunden wird, Konflikte zu lösen und Harmonie herzustellen.”


Große Empfehlung.

Profile Image for Anna.
259 reviews36 followers
June 7, 2025
Eines der besten Bücher, die ich über Feminismus gelesen habe und mit welchem ich mich repräsentiert gefühlt habe (auch wenn das nicht zwangsweise der Grund war)
Profile Image for Aylin Kuhls.
423 reviews
August 30, 2023
Ich mag die freche und gleichzeitig intellektuelle Sprache von Margarete Stokowski sehr!

Vor allem die popkulturellen Verweise haben mich sofort abgeholt. Kein Wunder, bin ich doch nur wenige Jahre jünger als die Autorin.

Vieles war mir durch andere Lektüren schon bekannt. Aber dies ist sicher ein prima Einstiegswerk ins Thema Feminismus und Gleichberechtigung, weil es verständlich und unterhaltsam mit vielen Anekdoten aus dem Leben der Autorin die strukturelle Unterdrückung der Frauen und anderen marginalisierten Gruppen aufdeckt.

Das Hörbuch, eingelesen von Annika Meier, hat mir sehr gut gefallen.
Profile Image for Hengist Heinze.
8 reviews
October 11, 2024
Das Buch ist ein gelungenes Einstiegswerk in die Materie der feministischen Literatur gefüllt mit Statistiken, Zitaten wichtiger Autoren und persönlichen Anekdoten von Margarete Stokowski. Durch die Kombination von informellen Passagen und wissenschaftlichen Aussagen war es leicht zu verstehen und verlor sich gleichzeitig in Kleinigkeiten. Schlussendlich motiviert es dazu, sich stärker mit dem Thema zu beschäftigen.
Profile Image for Alina.
70 reviews
December 9, 2022
Untenrum frei war lange auf meiner Wunschliste und ausgehend von der Leseprobe dachte ich, dass es mir gefallen würde. Ich fand es letztendlich aber schlichtweg einfach nicht gut. Nach ~100 Seiten etwa merkt man, dass es im Bezug auf inhaltliche Diskussionen und differenzierte Meinungen leider nicht wirklich voran geht und wenn das Buch nicht eh so kurz wäre, hätte ich es auch nicht fertig gelesen.

Die Kapitel/Essays sind unorganisiert und lesen sich wie ein reiner Gedankenerguss. Von Kapitel zu Kapitel hatte ich das Gefühl, dass immer und immer wieder das Gleiche gesagt wurde.

Teilweise auch sehr verallgemeinernd, was besonders auffällt wenn man sich nicht mit den Anekdoten der Autorin identifizieren kann. Generell fand ich Stokowskis schnippischen Stil, der von persönlichen Erfahrungen geprägt ist, unpassend für ein so komplexes Thema wie Feminismus; ab und an haben die Anekdoten auch keine erkennbare Relevanz für die Themen.

1 Stern für offensichtlich gute Recherche und gelegentliche gute Gedankenanrisse.
Profile Image for antonia.
438 reviews105 followers
June 22, 2020
*no english version available*

“Wenn mich heute jemand fragt, ab wann ich mich als Feministin bezeichnet habe, kann ich das nicht genau sagen, aber irgendwann bekam ich den Verdacht, dass die Gleichberechtigung sich doch nicht von allein ergibt, wenn alle so weitermachen wie bisher, mich eingeschlossen. Dass es nicht reicht, individuelle Freiheiten trotz Ungerechtigkeit zu erlangen, sondern dass die Gründe für die Ungerechtigkeit wegmüssen.”

Was für ein großartiges Buch! Ich hätte nicht gedacht, dass mich "Untenrum frei" so begeistern könnte. Ich dachte (völlig unrealistischer weise), dass ich über Feminismus nichts mehr lernen könnte und hatte außerdem zumindest mit vielen deutschen Feministinnen auf Social Media Probleme. Aber dieses Buch war absolut grandios. Es hatte für mich den perfekten Mix aus Erfahrungen der Autorin und wissenschaftlichen Belegen, aus revolutionären Kampfansagen und lustigen Anekdoten. Ich hätte mir am liebsten das ganze Buch markiert, damit ich mir alle guten Stellen merke!
Ich kann Untenrum frei wirklich jedem Menschen uneingeschränkt empfehlen und werde es bestimmt noch oft verschenken. Ob man sich (wie ich) nun ohne darüber nachdenken zu müssen als Feministin definiert, ob das noch nicht so ist oder ob man einfach ein gutes Buch lesen möchte.
Profile Image for laleliest.
408 reviews66 followers
September 23, 2020
Das Buch ist in mehrere Essays aufgeteilt und bezieht sich auf die unterschiedlichen Lebensformen und Situationen, in denen Frauen unterdrückt, diskriminiert oder ungerecht behandelt werden. Es zieht sich eine Art roter Faden von vor der Geburt eines Menschen bis hin zum Blick in die Zukunft. Neben vielen Statistiken, Studien, Zitaten usw gibt es viele Stories aus dem Leben der Autorin. • Ich möchte dieses Buch der Welt laut vorlesen und vor allem vielen ins Gesicht schreien! Viele Dinge der Ungleichheit sind einem gar nicht bewusst. Wenn man sie dann so geballt vorgehalten bekommt, wird einem erst einmal klar, was man jahrelang ausgesetzt war oder ebenfalls von betroffen ist. Ein sehr sehr wichtiges und perfekt geschriebenes Buch, für diejenigen, die mit Feminismus nichts am Hut haben wollen oder den Hut schon längst tragen. Es geht um so viel mehr als „nur“ die Gleichstellung. Ganz große Empfehlung!
Profile Image for Jana.
60 reviews14 followers
December 28, 2016
Sehr leicht runter zu lesen, regt zum Nachdenken an, ohne zu sehr ins Detail zu gehen.
Das Buch ist vage nach Lebensabschnitten unterteilt & jedes Mal setzt die Autorin bei ihren Erfahrungen an, die sehr persönlich sind aber gleichzeitig für Frauen einen hohen Identifikationswert haben & unterfüttert ihre Erfahrungen mit Studien & wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Würde ich sofort jemandem schenken, den Geschlechtergerechtigkeit interessiert, aber nicht weiß, wo er anfangen soll. Wer sich besser mit dem Thema auskennt wird hier zwar keine revolutionären Denkanstöße bekommen, aber auch dann ist ihr Stil sehr unterhaltsam & ihre Formulierungen markant. Diese Art von lockerer (aber nicht nachlässiger) Auseinandersetzung mit Feminismus fehlte bisher definitiv im deutschen Raum.
Profile Image for Melanie Schneider.
Author 9 books94 followers
August 7, 2018
Starke Gedanken und starke Worte, die mich immer wieder zum Reflektieren gebracht haben, wie ich mich selbst verhalte.

Ich werde mir das Buch jetzt definitiv zulegen und dann die mir wichtigsten Stellen markieren.
Profile Image for Mandy, Erste ihres Namens, Mutter der Kaninchen.
591 reviews87 followers
January 25, 2024
Meine Bewertung ist rein persönlich. Das Buch hat viele autobiografische Elemente und es steht mir gar nicht zu über Margaretes Leben, Erfahrungen und Meinungen zu urteilen. Es war ein sehr aufwühlendes Buch, was einen tollen Grundstein zum Feminismus legt und zeigt, wofür wir kämpfen. Ich habe auch einiges dazugelernt. Manche Kapitel waren für mich relevanter als andere, aber insgesamt würde ich Margarete gern eine standing ovation geben.
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